Samstag, 30. August 2014

Das Wort zum Sonntag

Lucas schrieb in seinem Artikel über Chrismon davon, dass immer weniger Männer bereit sind der evangelischen Kirche auch die andere Wange hinzuhalten. Doch worum geht es beim Hinhalten der Wange? Es geht in meinen Augen eben nicht nur um einen reinen Pazifismus, wie Kässmann ihn gerade predigt, wenn sie von der Abschaffung der Bundeswehr redet. Die andere Wange hinhalten bedeutet auch, bereit sein für Vergebung, auch wenn man riskiert wieder einmal gekränkt zu werden. Damit handelt es auch von Nächstenliebe, davon bereit zu sein, sich zu öffnen, für neue Erfahrungen und Wege, bereit zu sein das Alte zu vergessen und auf das Neue zu hoffen. Der Satz handelt von Nächstenliebe!


Über die Liebe

Die Kirche sieht sich als Bewahrer der Liebe, der Liebe der Menschen untereinander. Der 1. Brief an die Korinther (Paulus) schließt mit ihr, der christlichen Liebe ab, wenn es heißt:

Was bleibt sind:
Glaube, Hoffnung und Liebe.
Die Liebe aber ist das Größte.
(1. Korinther 13)

Es bleiben also Glaube, Hoffnung und Liebe, doch die Liebe ist das Größte, sie steht über der Hoffnung und über dem Glauben, zumindest nach Paulus dem Verfasser des Briefes. Der Brief handelt nicht von Hass, von Zwietracht, er kennt nur eines, die Liebe. Dies ist ein Grund warum er so gern gelesen wird, er oft als Tauf- und Hochzeitsspruch genommen wird. Es zeigt aber auch, dass die Liebe uns Menschen, ob Christ oder nicht, doch das wichtigste sein sollte. Nein, das wichtigste ist!

Ich frage mich jedoch, wo diese Liebe geblieben ist, wenn eine Redakteurin der Zeitung Chrismon ihren negativen Klischee-Vorstellungen über Männern in einem Artikel freien Lauf lässt. Sollten Christen nicht das Gute sehen im Menschen und nicht auf seinen Fehlern herumreiten, selbst wenn diese Fehler, wie in diesem Fall, nicht einmal als allgemeines Klischee-Vorstellungen existieren, sondern rein in den Köpfen einiger weniger Frauen rumspuken die sie unreflektiert weiterverbreiten?

Wo ist die Liebe, wenn Martin Rosowski, zwar als Vorsitzender des BuFoMä, jedoch auch als Mitglied der Männerarbeit der evangelischen Kirche, Männern unterstellt:


Hört Martin Rosowski hier Männern zu, die wie Arne Hoffman in Blogs und Büchern oder wie Lucas Schoppe in seinem Blog, ohne frauenfeindliche, biologistische und antifeministische Rhetorik, darlegen wo ihnen der Schuh drückt? Wo ist hier die Liebe, wo das Verständnis. Man möchte Martin Rosowski ob des Artikels im Chrismon die Worte des Matthäus Kap. 7 Vers. 3  zurufen: Was siehst du aber den Splitter in deines Bruders Auge, und wirst nicht gewahr des Balkens in deinem Auge?

Auch mir könnte man diesen Satz von Mathäus sicherlich zurückgeben. Doch wie Rosowski auch, sehe ich diese von Martin Rosowski beschriebenen Väter, die im Internet ihrem Hass einen Freiraum schaffen. Den Hass auf das Jugendamt, den Hass auf die Gerichte und dem Hass auf den Feminismus. Doch ist dieser Hass, so falsch Hass auch immer als Gefühl ist, unbegründet? Natürlich sind nicht alle Gerichte und Jugendämter so, nicht alle Feministinnen aalen sich in männerfeindlicher Rhetorik. Doch es gibt diese Feministinnen, die wie Schrupp (übrigens angeblich auch christlich) in ihrem Blog titeln:

Väter-Recht abschaffen, Kindererziehung steuerfinanzieren!


Wenn ich solche Artikel lese, frage ich mich wie Gefühlskalt und ohne Liebe solche Personen sein können? Wie kann ein Mensch glauben, nur weil es der Vater ist, kann man ihn aus dem Leben der Kinder einfach entfernen, nur weil die Mutter es möchte? Doch im Gegensatz zu obigen Vätern schreibt Schrupp ohne jegliche negativen Erfahrungen mit Männern, sie hat sich allein radikalisiert, die obigen Männer schreiben aber aus einer persönlichen Erfahrung und einem persönlichen Leid heraus!

Natürlich liegen Männer, die den Kampf um ihre Kinder, auch im Internet fortführen, nicht im Focus des BuFoMä, das neue Wege für Männer und Jungen anstrebt. Neue Wege für Männer und Jungen sind für das BuFoMä Teilzeitjobs für Männer, Jobs in Kindergärten und der Pflege. Ja, warum nicht neue Wege für Jungen und Männer. Die Forderung ist legitim, berechtigt und in Teilen gut. Doch was ist mit diesen Vätern, die mit Wut, Zorn und Verzweifelung,

sich im Sorgerechtsstreit von den Mühlen der Gerichte, Anwälte und Jugendämter zerrieben, betrogen und benachteiligt fühlen – und dies nicht selten zur Recht

Wie kann es sein, dass Männer, die sich mit Gerichten und Jugendämter anlegen, sogar zu Recht, wie Rososwski anmerkt, nicht gegen politische Strukturen kämpfen? Was ist ein Jugendamt denn anderes? Es ist eine von der Politik mit Aufgaben betreute Struktur, die von der Politik kontrolliert wird. Was bedeutet es, wenn es überwiegend Männer sind, die zu Recht, gegen diese Strukturen aufbegehren? Und wie muss das Männerbild in diesen Strukturen sein, die von den Schrupps und Chrismons dieser Welt ihr hasstriefendes Männerbild aufs Auge gedrückt bekommen haben?

Diese Männer, oder zumindest ihre Probleme, interessieren Rosowski jedoch nicht, zumindest nicht als Vorsitzender des BuFoMä noch als Christ, denn sie sind nicht an den neuen Wegen für Männer und Jungen interessiert. Die Wege die sie vom Macker hin zum Kindergärtner führen sollen. Doch warum kämpfen diese Väter um ihre Kinder? Aus Glaube, der Glaube dass auch sie für die Kinder wichtig sind. Aus Hoffnung, die Hoffnung diese Ungerechtigkeit einmal überstanden zu haben und die Kinder in die Arme zu schließen. Und aus Liebe, die Liebe aber ist das Größte!

Rosowski aber verrät diese Liebe wenn er auf neue Wege für Väter und Jungen hinarbeitet ohne sich dieser Männer (und teilweise Frauen) anzunehmen. Es ist egal ob ein Vater Teilzeit arbeitet oder er ein Wochenendvater ist, die Liebe ist gleich, die Liebe ist das Größte! So schreibt Paulus weiter:

Ohne Liebe bin ich nichts.
Selbst wenn ich in allen Sprachen der Welt,
ja mit Engelszungen reden könnte,
aber ich hätte keine Liebe, 
so wären alle meine Worte hohl und leer,
ohne jeden Klang, 
wie dröhnendes Eisen oder ein dumpfer Paukenschlag.
(1. Korinther 13)

Ja, diese Väter hören sich wie dröhnendes Eisen oder wie ein dumpfer Paukenschlag an, wenn Mütter versuchen ihnen die Kinder zu entfremden, aber sie haben diese Liebe der Kinder auch nicht mehr. Sie fühlen sich dieser Liebe nicht mehr sicher. Liebe wird jetzt bestimmt durch Mütter, Gerichte und Jugendämter.

Wäre ihre Liebe jedoch anders wenn sie Krankenpfleger oder Kindergärtner wären? Ich kenne Grundschullehrer, also Männer mit neuen Wegen, hier in Frankreich, die dürfen ihre eigenen Kinder nur noch einmal im Monat in einem „Besuchspunkt“ für ein bis zwei Stunden sehen. Ihre Kinder, die genau so alt waren oder sind, wie die Kinder die sie unterrichten. Neue Wege für Jungs und Männer, warum nicht, doch ohne Liebe ist es nichts, es ist wie dröhnendes Eisen oder ein dumpfer Paukenschlag. Und so sind diese Väter dann auch als Lehrer, als Mensch und im Internet. Die Lehrer die den Beruf gewählt haben weil sie ihn lieben, geliebt haben, als sie selber noch Kinder im gleichen Alter hatten, sind heute nur noch Maschinen die versuchen zu funktionieren, wenn sie denn funktionieren können mit all dem Leid und alleingelassen mit ihrer Trauer.

Rosowski verkennt, wenn er schreibt, Männer stilisieren ihre ureigenen Erfahrungen

zu politischen Strukturen hoch, denen sie mit antifeministischer, biologistischer und frauenfeindlicher Rhetorik den Kampf ansagen.

das er selbst Teil dieser Strukturen ist. Er verkennt, wenn er die Vaterliebe davon abhängig macht was der Vater ist oder wie lange er mit dem Kind an Zeit verbringt, er verkennt dass Paulus etwas anderes sagt:

Die Liebe ist geduldig und freundlich.
Sie kennt keinen Neid, keine Selbstsucht,
sie prahlt nicht und ist nicht überheblich.
Liebe ist weder verletzend 
noch auf sich selbst bedacht,
weder reizbar noch nachtragend.
Sie freut sich nicht am Unrecht,
sondern freut sich, wenn die Wahrheit siegt.
Diese Liebe erträgt alles, sie glaubt alles,
sie hofft alles und hält allem stand.
(1. Korinther 13)

Diese Struktur, unser Rechtsstaat, ist ein zweischneidiges Schwert. Es ist Scharf beim Schnitt gegen den Vater, doch es ist Stumpf auf Seiten der Mutter.

Denn natürlich gelten in einem Rechtsstaat Gesetze an die wir uns halten müssen, so gilt dass ein Ehepartner nicht mit dem Kind die gemeinsame Wohnung verlassen darf. Es gilt aber auch, wenn es die Mutter ist, dass man kaum einen Richter findet, der dies unterbindet. Ist die Mutter in ein Frauenhaus „geflohen“, das ihr absolut glaubt und sich parteiisch auf ihre Seite stellt und dort auf Frauen wie Schrupp trifft, so ist es unmöglich für den Vater, selbst wenn er Recht hat, selbst wenn er einen richterlichen Beschluss hat, nicht gewalttätig war und auch sonst einen „neuen Weg für neue Väter“ bestritten hat, das Kind zu sehen – geschweige denn es mit in die Ehewohnung zu nehmen.

Wer jedoch Frauenhäuser nicht als politische Struktur begreift, die erst durch das Gewaltenschutzgesetz ihre Macht entfalten, die einseitig und parteiisch jeder vor einem Mann flüchtenden Mutter Unterschlupf gewähren, bis ihr das vom Gericht das Kind zugesprochen wird, der muss auf beiden Augen blind sein. Ja, Frauenhäuser helfen auch Frauen, die vor gewalttätigen Männer fliehen, doch sie sie prüfen nicht, müssen nicht prüfen, ob die Frau die vor ihnen steht vor Gewalt flieht oder um vor Gericht Recht zu erhalten und den Vater vollends zu entsorgen.

Gegen selbstsüchtige Liebe der Mutter ist unser Staat machtlos, nein, er gebiert sich auch noch, im Namen der Mutterliebe, als ihr Beschützer und zerstört die Liebe von Kind und Vater. Alles im Namen eines neuen Glaubens, dem Glauben an den schlechten Vater, wegen dem wir neue Wege für neue Väter brauchen. Doch selbst die alten Väter sind perfekt in ihrer Liebe, denn Liebe, wirkliche, wahre und selbstlose Liebe ist immer perfekt!

Ich kenne den Vater von Martin Rosowski nicht, doch mein Vater war voll von Liebe, es war egal wie viel Zeit wir miteinander verbrachten, man spürte seine Liebe. Mein Vater war voll von Liebe meinem Sohn gegenüber, weshalb mein Sohn ihn auch, nach seinem Tod, so stark vermisst. Auch meine Großväter waren voll der Liebe, auch ohne neue Wege, denn die Liebe war immer da und sie war das größte der Gefühle! Doch mein Sohn kann den Verlust der Liebe abtrauern, offen bei mir, er kann Trost erhalten. Die Kinder obiger Väter sind mit ihrer Trauer alleingelassen, denn die Mutter kann sich nicht trösten, ist ihr Elternstreit doch Auslöser genau dieser Trauer.

Rosowski und das BuFoMä gebiert sich hier ähnlich wie in Jesaja Kap. 41 - Vers 21 bis 29, wo es um die Macht der alten Götter geht, die diese zeigen sollen. Nur dass  Rosowski keine alten Götter hat, er hat neue Götter, die neue Wege prophezeien. Erst wenn sie bemerken das diese neuen Väter, wegen genau der gleichen Liebe wie die alten Väter im Internet politische Strukturen mit den gleichen Mitteln bekämpfen, werden diese Männer merken, dass sie weder neu noch modern, sondern das diese Strukturen einfach ohne Liebe sind und der Liebe der Väter keine Rechnung tragen.

Ja, Ihre Götter sind wie es Jesaja in Kap. 41 Vers 24 und 29 beschreibt:

Siehe, ihr seid nichts und euer Tun ist auch nichts, und euch erwählen ist ein Gräuel.

Siehe, es ist alles eitel Mühe und nichts mit ihrem Tun; ihre Götzen sind Wind und eitel.


Man könnte auch sagen, die neuen Wege der Götter sind ohne Liebe, wie schön sind hingegen Paulus Worte, wenn er seinen Brief abschließt,

Was bleibt sind:
Glaube, Hoffnung und Liebe.
Die Liebe aber ist das Größte.
(1. Korinther 13)

Einmal wird auch Rosowski erkennen das die Liebe das Wichtigste ist, einmal wird auch Rosowski erkennen das die Liebe immer da ist, auch bei den Vätern im Internet, sogar bei denen die den ganzen Tag arbeiten, einmal wird auch Rosowski erkennen, das Kirche mehr sein muss wie neue Wege! Denn Glaube, Hoffnung und Liebe ist auf allen Wegen, nicht nur auf den neuen! Doch dann ist es für die oben beschriebenen Väter und ihre Kinder, dann ist es für ihre Liebe zu spät. Die Kinder sind entfremdet, ihre Liebe zerstört und dem Hass gewichen, dem Hass auf den Vater, eingepflanzt von einer egoistischen Mutter und ihrer egoistischen Liebe.

Das Bundesforum Männer ignoriert aber genau diese Liebe, auch durch oben genannte Worte. Doch irgendwann wird auch bei ihnen der Balken von den Augen verschwinden, dann werden sie klar sehen warum auch diese Männer eine, wenn auch nur teilweise, Berechtigung für ihre Gefühle haben. Einmal werden auch sie verstehen, dass Dialog, Nächstenliebe, Vergebung und das einander zuhören, die wichtigsten christlichen Tugenden sind. Und eines Tages werden sie erkennen, dass durch die jetzige Ausgrenzung dieser Väter so viel Leid auch über ihre Kinder hereingebrochen ist, weil diese Kinder auch ihre Liebe zum Vater unterdrücken müssen.

Doch leider gilt hier der Brief des Paulus nicht, denn es bleibt kein Glaube, keine Hoffnung und die Liebe wurde getötet – und wir Christen sahen zu!

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