Mittwoch, 25. Dezember 2013

Über Stock und über Stein - über Blog und über Stock...

Erzählmirnix will es wissen und wirft mit Blogstöckchen.


1. DEN Maskulismus gibts ja eigentlich gar nicht… oder? Wie würdest du (deinen) Maskulismus definieren?


Natürlich gibt es DEN Maskulismus nicht, wie auch, wir sind keine homogene Gruppe.
Wir haben Väter in Trennungssituationen, Menschen die im Job benachteiligt werden, wir haben Menschen die Gewalt erlebt haben, wir haben alles, was FeministInnen gerne hätten, wir haben wirkliche Opfer des Systems. Und da hat jeder erst einmal seine Vorstellung von Maskulismus.

Viele Menschen (auch Großeltern, Frauen etc.) vertreten teilweise oder überwiegend Thesen des Maskulismus, leider aber erst dann, wenn sie direkt oder indirekt davon betroffen sind. Pelzblog deutet dies ja ebenfalls an:
"Dafür musste ich allerdings erst alleinerziehend werden. Vorher war ich genauso beeinflusst von einer extrem feministischen Pädagogik und Gehirnwäsche durch die Medien, dass ich selbst schon männerfeindlich geworden war."

Deshalb haben wir die Phase der Bewusstseinsbildung erreicht, wir haben Probleme erkannt, erkennen die Probleme der anderen oder die Probleme die diese Aufzeigen. Nun müssen wir von dieser Phase ausbrechen, von den Opfern zu "Yes We Can". Wir müssen unsere Positionen sammeln, in Thesen und Positionspapiere übertragen um in die politische Willensbildung einsteigen zu können.




2. Was war dein erster Berührungspunkt mit Maskulismus? Wann hast du zum ersten Mal was davon gehört und wann und warum hast du dich evtl. zum ersten mal selbst so bezeichnet?


Nach meiner Trennung kam ich in eine Väterorganisation, in der die Sekretärin auf einem Väterstammtisch über Feministinnen hergezogen ist, diese seien das einzige und alleinige Problem. Nicht die Anwälte, nicht die Richter, die bereits meinen Vater auf das Abstellgleis gestellt hätten, schon weit vor einem Feminismus und die Politiker schon gar nicht. Ich denke dort bezeichneten sich einige als Antifeministen. Mit denen ich jedoch nichts gemein hatte.

In der Elternorganisation in der ich mich heute befinde gehen wir andere Wege. Wir versuchen den Konflikt der Eltern weitgehend zu vermeiden, keine Anwälte, soweit möglich, keine Beschuldigungen etc. Mit dieser Organisation habe ich dann immer weiter mit den Benachteiligungen Männern gegenüber vertraut gemacht und habe im Bereich Trennung/Scheidung, Falschanzeigen etc. fast alles gesehen, bis hin zum Totschlag.

Selbst als Männerrechtler habe ich mich meines Wissens nur einmal bezeichnet, als ich Arne, nach der Spaltung der Männerrechtsbewegung, eine Mail geschickt habe, in der ich mich als linker und  liberaler Männerrechtler bezeichnet habe. Zur Abgrenzung zu den homophoden Schreihälsen ist dieser Begriff ok, sonst denke ich, dass ich Positionen vertreten und kein Label.



3. Gibt es maskulistische/männerrechtliche Bereiche, von denen du persönlich besonders betroffen bist?


Klar die Väterbewegung, von der es hier im Blog einige Erfahrungen aus meiner Sicht und Arbeit in einer Väterorganisation geben wird. Wehrdienst brauchte ich als Berliner nicht zu machen, aber auch in der Schule, trotz gleicher Leistungen keine Empfehlung für das Gymnasium, nicht mal für die Realschule. Was nichts mit dem Feminismus zu tun hat, aber der stellt diese Probleme ja bis heute nicht ab.



4. Rein hypothetisch: Der Maskulismus wird plötzlich unglaublich einflussreich und Deutschland wird ein komplett maskulistischer Staat. Was würde sich aus deiner Sicht geändert haben?

Maskulismus ist und sollte eine Bewegung des Ausgleichs sein. Er kann deshalb zwar an Einfluss gewinnen, aber ein Staat kann nicht maskulistisch sein. Maskulismus ist eine Opposition zur bestehenden Gesellschaft, die mit einer Geschlechtergerechten Welt ihre Daseinsberechtigung verliert.
In einem Staat in dem der Maskulismus als Gegenposition zu herrschenden Ansichten Einfluss hat, würde die "UN-Konvention zur Beseitigung jeder Form von Diskriminierung der Frau" gelten, in allen Bereichen... Jedoch auch für Männer (Homosexuelle, Schwarze ...).



5. What about the Womenz? Ist für Frauen die Welt schon rosarot (haha, Wortspiel) oder gibt es aus deiner Sicht noch Dinge, die sich für Frauen verbessern sollten. Was für eine Rolle spielt da aus deiner Sicht der Maskulismus?


Die Bereiche in denen der Feminismus für Frauen kämpft sind für alle Frauen sehr wichtig. Jetzt, dank GroKo, kann Frau bald bei ihrer Freundin im Dax-Unternehmensvorstand anrufen und sich über die böse sexistische männliche Welt beschweren, das hilft ungemein...

Natürlich gibt es auch für Frauen in dieser Welt Probleme. Die Frau, die bei einer Scheidung auszieht und wie es im Gesetz vorgesehen ist, die Kinder in der gemeinsamen Wohnung zurück lässt, bekommt oftmals nur ein Umgangsrecht zugesprochen. Eben dann, wenn der Mann sie aus der Wohnung aussperrt und die Kinder bis zur 3 Monate später angelegten Scheidungsverhandlung, bei sich behält. Dann gibt es auch noch PAS gegen die Frau etc. etc. etc.
In einer maskulistischen Welt würde sich aber für Kinder etwas ändern. Väterorganisationen Weltweit setzen in einem Familienstreit auf Deeskalation, auf gleiche Rechte für beide Eltern und die Ächtung von Herabwürdigung eines Elternteils ein. Eltern müssen durch Mediation dazu gebracht werden ihre Konflikte zu lösen.
Maskulismus setzt auf Freiheit, nicht auf Kindergartenzwang. Eltern sollen als Gemeinschaft selbst entscheiden können wie sie ihre Kinder erziehen. Und klar, ein Maskulismus kann Feministinnen auch bei der Forderung nach mehr und besseren Kindergartenplätzen unterstützen. Auch die Einführung des Vaterschaftsurlaubes, den wir als Maskulisten nicht hinbekommen haben, ist etwas, das der Feminismus richtigerweise gefordert hat...

Quoten für DAX-Unternehmen und fehlende Kindergartenplätze zeigen, das die Politik in keiner Weise gewillt ist die Wahren Probleme anzugehen. Kindern in unserer Gesellschaft einen Platz einzuräumen, der ihnen gerecht wird. Solange gute Kindergartenplätze fehlen, solange muss sich einer der beiden Partner um die Kinder kümmern. Solange kann er keine Karriere machen und kein Geld verdienen.



6. Was stört dich am Maskulismus? Welche Themen, Meinungen oder Maskulisten gehen dir auf die Nerven, bzw. mit wem möchtest du nicht in einen Topf geworfen werden?


Alle die Schreihälse wie Danisch, WGVDL etc. Viele agieren aus einer pers. Betroffenheit (wie ich auch), abstrahieren aber nicht. Sie werfen alle Frauen, alle Feministinnen in einen Topf und hauen drauf. Das schlechte Männerbild in unserer Gesellschaft ist aber nicht durch den Feminismus entstanden. Dies gab es auch vorher schon.

Die meisten stellen sich immer wieder selbst ein Bein, wie Danisch bei seiner Klageschrift. Sie sind überheblich, rechthaberisch und schaukeln sich durch ihre Jubelperser, die ihnen die fehlende Bestätigung geben, immer weiter hoch...




7. Welche Erfahrungen hast du allgemein gemacht, wenn du über das Thema Maskulismus diskutiert hast?


Keine, ich diskutiere nicht über Maskulismus allgemein, ich diskutiere über Einzelthemen. Und da bekomme ich überwiegend Aufmerksamkeit aus allen Bereichen. Hierbei ist es egal ob es Quote oder Väterrechte betrifft, Argumente zählen...



8. Wenn du die Möglichkeit (Zeit, finanzielle Mittel, Reichweite, Unterstützung) hättest eine maskulistische Aktion zu organisieren, wie würde diese aussehen?


Eine Klage bei der Europäischen Union auf Diskriminierung einreichen. Dies Wahlweise wegen fehlender, vorsätzlich falscher oder gefälschter Statistiken.
Hierbei ist es egal ob die Statistik zur häuslichen Gewalt genommen wird, oder die Statistik zu "Nur 3% aller Vergewaltigungen sind Falschanzeigen" oder jede X-belibige andere Statistik in diesem Bereich. Das ganze gepaart mit Aktionen die auf genau dieses Thema hinweist, politisch motivierte Statistiken, die einseitig erstellt wurden.


Ich wurde das Stöckchen nun gerne zurück an Erzählmirnix werfen.

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